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„Konzertierte Aktion Pflege“ gefordert

Köln. Das EU-Parlament hat den Änderungsvorschlägen zur EU-Richtlinie 2005/36/EG zugestimmt. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Vorschlägen der EU-Kommission wird es in Europa künftig zwei parallele Zugangsniveaus zur Pflegeausbildung geben.
Der Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) in Köln, Prof. Frank Weidner, hat diese Entscheidung zur Frage der Zulassungsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung scharf kritisiert.
Für fast alle EU-Staaten gelten zwölf Jahre allgemeiner Schulbildung als Voraussetzung, um eine Pflegeausbildung aufzunehmen, für Deutschland sind es weiterhin nur zehn Jahre. Für alle Länder gelten zukünftig aber auch einheitlich festgelegte Kompetenzen, die unabhängig von der Dauer der Vorbildung am Ende der Pflegeausbildung erworben sein müssen.
Die Bundesregierung hatte sich für den deutschen Sonderweg stark gemacht und ihn letztlich durchgesetzt. Sie habe Deutschland mit diesem Sonderweg einen Bärendienst erwiesen. Der dip-Direktor sieht eine schwindende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pflege und fordert eine „Konzentrierte Aktion Pflege" von Politik, Gewerkschaften, Verbänden und Einrichtungen. Ziele müssten strukturelle Verbesserungen der Qualifikation, der Arbeitsbedingungen, Vergütungen und des Images der Pflege sein. Der deutsche Sonderweg sei im Kern pflege- und frauenfeindlich, so Weidner. Das werde sich in den kommenden Jahren bitter rächen.





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