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Zu viele Klinikbetten in Deutschland?

Berlin. Deutschland hat zu viele Krankenhausbetten. Sie sind nur zu 77 Prozent ausgelastet. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sieht hier Einsparpotenzial. Er möchte angeblich überflüssige Betten streichen. Damit hat er erheblichen Widerspruch geerntet.
So erklärte der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren (VKD), Dr. Josef Düllings: „Wir hoffen, dass es bei der Erwägung bleibt“, Vielleicht könnte auch der Besuch eines überbelegten Krankenhauses während einer Grippewelle zur Erleuchtung beitragen.“


Krankenhäuser hätten Leistungsspitzen zu bewältigen und müssten auch für Katastrophenfälle und eventuell ausbrechende Epidemien vorbereitet sein. Belegungsstatistiken sagten hierüber nichts aus. Dr. Düllings: „Es wäre ein enormes Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung, hier Durchschnittswerte zur Grundlage von Entscheidungen zu machen.“ Die Vorsorge-Kapazitäten für solche Krisen seien ohnehin schon jetzt nicht ausreichend vorhanden. Auch hier müsse erneut auf die seit Jahren durch die Länder nicht ausreichend bereitgestellten Investitionsmittel verwiesen werden, deren Aufgabe die Daseinsvorsorge für die Bürger auch für diese Fälle sei.
Der Verband demokratischer Ärztinnen und Ärzte vdää verweist darauf, dass im deutschen Fallpauschalensystem die Vergütung der stationären Versorgung nur nach Fällen und medizinischen Maßnahmen am Patienten orientiert sei – Betten würden nicht vergütet, egal ob voll oder leer. Leerstehende Betten seien ein Verlustgeschäft lediglich für die Kliniken, den Krankenkassen könnten sie egal sein. Auch seien es nicht immer die gleichen Betten, die leer stünden: Über die Feiertage, insbesondere zur Weihnachtszeit oder in Ferienzeiten, stünden in vielen Kliniken mehr als 50 Prozent der chirurgischen Betten leer, während zur Grippezeit die internistischen Betten voll seien. Für spezielle Situationen und Notfälle müssten immer leere Betten vorgehalten werden, um die Versorgung sicherzustellen.





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