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Kassen: Deutliches Minus im ersten Halbjahr

Berlin. Die Krankenkassen weisen für das erste Halbjahr 2015 ein deutliches Minus von fast 500 Mio. Euro aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Handelsblatts. Das Bundesgesundheitsministerium veröffentlicht die Halbjahresbilanz in der Regel im September. Wie die Zeitung schreibt, gibt es aber bereits jetzt Informationen, dass sich das Defizit z.B. bei den Innungskrankenkassen binnen Jahresfrist auf 118 Millionen Euro fast verdoppelt hat. Ähnlich sehe es bei den Betriebskrankenkassen aus. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte schon von einem Defizit in Höhe von 110 Mio. Euro bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen berichtet. Nur die Knappschaft stehe noch gut da. Ihr Überschuss liege bei 48 Mio. Euro.

Mit einem Anstieg der Zusatzbeiträge sei insgesamt aber noch nicht zu rechnen, so das Handelsblatt, da bei den Kassen Reserven in Höhe von rund 15,5 Mrd. Euro und im Gesundheitsfond knapp 10 Mrd. Euro bestünden. Allerdings seien die Kassenreserven sehr unterschiedlich verteilt.
Wie das nun entstandene Defizit wieder reduziert werden kann, darüber gehen die Meinungen von Politikern und Kassen zum Teil weit auseinander. Während Kassenvertreter und auch einige Politiker fordern, die Beitragsdeckelung für Arbeitgeber wieder aufzuheben, sind die anderen strikt dagegen. So forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Karl Lauterbach, die Beiträge wieder zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichmäßig hälftig aufzuteilen. Dagegen sieht der Verband der Familienunternehmen die Lösung in mehr Wettbewerb und Effizienz im Gesundheitssystem.
Vielfach werden die steigenden Kosten im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen der Regierungskoalition gesehen.
Der in diesem Jahr noch von den Versicherten zu zahlende Zusatzbeitrag wird vermutlich im Durchschnitt 0,9 Prozent betragen. Die Kassen rechnen für das kommende Jahr mit steigenden Zusatzbeiträgen.





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