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„Aktion saubere Hände“ zieht nach acht Jahren Bilanz

Berlin. Regelmäßige Händedesinfektion ist eine der wirksamsten und kostengünstigsten Maßnahmen, um das Übertragen von Keimen im Krankenhaus zu vermeiden. Dennoch befolgen noch immer nicht alle Ärzte und Pflegekräfte diese Regel konsequent. Die Bereitschaft hat sich in den letzten Jahren jedoch verbessert. Das zeigen neue, bisher unveröffentlichte Studienergebnisse der „Aktion saubere Hände“.

Das war eines der Themen auf der Pressekonferenz des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) am 16. September in Berlin am Vortag des 1. Internationalen Tags der Patientensicherheit. An dem Aktionstag, den das APS und seine internationalen Partner initiiert haben, beteiligten sich bundesweit über 150 Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Die „Aktion saubere Hände“ wurde Anfang 2008 vom Nationalen Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen zusammen mit dem APS ins Leben gerufen. „80 Prozent aller Krankenhausinfektionen werden über Hände übertragen. Ziel ist deshalb die Verbesserung der Händedesinfektion in Einrichtungen des Gesundheitswesens “, erläutert Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des APS. Inzwischen beteiligt sich die Hälfte aller deutschen Krankenhäuser an der Kampagne. Sie melden dem Internetportal HAND-KISS regelmäßig ihren Verbrauch an Handdesinfektionsmitteln.

Der Gesamtverbrauch an Händedesinfektionsmittel ist seit 2008 um 81 Prozent gestiegen, berichtete die Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité-Universitätsmedizin Berlin im Vorfeld des Aktionstags.

Allerdings gebe es noch immer große Unterschiede zwischen Stationstypen, Berufsgruppen und Indikationen. Am besten sei die Compliance auf Stationen, auf denen Kinder betreut würden, berichtete Hedwig François-Kettner. Ärzte lägen im Schnitt unter dem Pflegepersonal, was die Ausübung der Händedesinfektion betreffe. Besonders häufig unterlassen werde die Händedesinfektion beim Patientenkontakt. François-Kettner kritisierte: „Das Risikobewusstsein muss neben dem Selbstschutz noch mehr auf den Schutz des Patienten ausgerichtet werden“.





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