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Ein Skandal, der keiner war

Berlin. Das ARD-Magazin "Plusminus" und die Rechercheplattform "Correctiv" haben eine interaktive Karte aus dem Internet entfernt, auf der Kliniken verzeichnet waren, die angeblich nicht die Hygienevorschriften erfüllten. Nachweislich waren aber viele der Angaben veraltet oder schlicht falsch.
"Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßt, dass "Plusminus" und "Correctiv" die Konsequenz gezogen und die Karte aus dem Netz entfernt haben. Mit der falschen Darstellung wurden Patienten verunsichert und Krankenhäuser verunglimpft. Nach diesem Eingeständnis müsste allerdings insbesondere "Correctiv" auch seinen gesamten Beitrag überarbeiten. Denn weiterhin werden die falschen Zahlen genutzt, um daraus z.B. Länderbewertungen abzuleiten.


Für eine Rechercheplattform, die zukünftig für soziale Netzwerke Nachrichten auf ihre Richtigkeit überprüfen soll, ist das eine Chance zu beweisen, dass Richtigkeit und Objektivität und eben nicht unseriöse Effekthascherei Maßstab sind. "Plusminus" muss sich fragen lassen, ob eine ausreichende Überprüfung der Rechercheergebnisse stattgefunden hat. Dies gilt auch für den BKK-Landesverband Ost, der die Daten geliefert hatte und im Bericht aufgrund der falschen und veralteten Daten ebenfalls Beschuldigungen gegen Krankenhäuser erhoben hatte", erklärte DKG- Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Grundsätzlich sei festzustellen, so die DKG, dass Deutschland im weltweiten Vergleich keine Auffälligkeiten bei den Infektionen habe. „Die MRSA-Fälle sind rückläufig und liegen unter dem europäischen Durchschnitt.“ Diese Entwicklung sei den vielfältigen Maßnahmen zu danken, die die Krankenhäuser in den vergangenen Jahren durchgeführt hätten und darin auch nicht nachließen. Dies zeige sich auch in der personellen Ausstattung. So habe sich die Anzahl der Krankenhaushygieniker seit 2010 fast verdoppelt. Bei den Hygienefachkräften in der Pflege sei bis 2015 binnen drei Jahren eine Steigerung von 23 Prozent erreicht worden. Dass noch nicht überall die vorgesehene Quote erfüllt werden könne, liegt auch daran, dass Fort- und Weiterbildung zeitintensiv seien. Die Mittel aus dem Hygieneförderprogramm von 460 Millionen Euro seien für sechs Jahre bis Ende 2019 angesetzt. Beklagt werden müsse allerdings, dass die Krankenkassen extrem restriktiv bei der Anerkennung und Finanzierung von Maßnahmen zum Personalaufbau vorgingen.
Zahlreiche Krankenhäuser, die auf der interaktiven Karte als solche verzeichnet waren, die nicht die Hygienevorschriften einhielten, haben sich ihrerseits an die regionalen Medien gewandt und Richtigstellungen eingefordert.





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