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IQTIG-Chef Veit: Zu- und Abschläge verbessern die Qualität nicht

Köln. Zu- und Abschlägen in der Vergütung, wie sie im Krankenhausstrukturgesetz vorgesehenen seien, erteilt Dr. Christof Veit, Leiter des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, eine Absage: „Wir glauben nicht, dass man einfach dadurch, dass man ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger zahlt, die Qualität verbessern kann“, so Veit auf dem Gesundheitskongress des Westens in Köln.


Wie das IQTIG künftige Qualitätssicherung sieht, erläuterte Veit an einem Beispiel: Bei Frühgeburten führe die Anwesenheit eines Pädiaters nachweislich zu einer signifikanten Senkung der Sterblichkeit. Das IQTIG fordere deshalb, dass Geburtshilfeeinrichtungen in mindestens 90 Prozent der Frühgeburten einen solchen Spezialisten bereitzustellen haben. Etliche deutsche Kliniken schafften dies aber nicht einmal in einem Drittel der Frühgeburtsfälle.
Künftig würden in solchen Fällen das Krankhaus und die Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung um Stellungnahme gebeten. Und es erfolge eine Nachvalidierung. Wenn es dann zu keiner Klärung oder Einigung über Maßnahmen käme, erfolge eine Veröffentlichung. Diese führe infolge öffentlichen Drucks zu einem „Handlungsbedarf“.
Veit zog auf dem Kongress erstmals Bilanz der Arbeit des seit einem Jahr arbeitenden IQTIG. „Ich weiß, dass die Arbeit des Instituts oft unter dem Aspekt des Reglementierens gesehen wird“, sagte er, aber dies sei nicht das Ziel: „Wir wollen unterstützen und fördern.“ Veit erläuterte, das Institut habe selbst darauf hingewirkt, dass seit Januar dieses Jahres die Dokumentationslast in der Qualitätssicherung um zehn Prozent reduziert werden konnte.
Veit diskutierte seine Thesen auf dem Gesundheitskongress des Westens in einer Veranstaltung mit Dr. Ruth Hecker, Leiterin der Stabsstelle Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement des Universitätsklinikums Essen, und Michael Lauerer vom Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth.





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