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Neue Zertifizierungskriterien für Stroke Units

Berlin. Für Stroke Units (SU) hat die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) jetzt neue Kriterien zur Zertifizierung vorgelegt. „Die aktuellen Anforderungen erhöhen erneut die Qualitätsstandards und fordern die Betreiber auf, über die Minimalvorgaben hinauszugehen", sagt Professor Dr. med. Otto Busse, Generalsekretär der DSG. Die bislang über 200 Stroke Units in Deutschland seien für die Versorgung von Schlaganfallpatienten unverzichtbar, betont Busse.

Die Hälfte aller erstmaligen Schlaganfälle in Europa ereignet sich bei Menschen über 70 Jahren. Da die Lebenserwartung steigt, ist der Hirninfarkt ein Krankheitsbild, das zukünftig immer häufiger vorkommen wird. Professor Dr. med. Darius Günther Nabavi, Vorsitzender der Stroke-Unit-Kommission der DSG und Chefarzt der Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin, fordert: „Um all diese Patienten versorgen zu können, müssen die Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden. Die Zertifizierung der Spezialeinrichtungen trägt wesentlich dazu bei, das System zu verbessern." Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit bereits mehr als zwei Drittel der akuten Schlaganfallpatienten in zertifizierten Stroke Units behandelt werden.

Im neuen Kriterienkatalog fordert die DSG noch höhere Standards als bisher. So wurde beispielsweise die Zahl der jährlichen Thrombolysen, die eine Einrichtung nachweisen muss, angehoben. Auch für die Personalberechnung hat die DSG die Kriterien präzisiert. Professor Nabavi: „Auch die gesamte Organisation des Zertifizierungsverfahrens wurde wesentlich verbessert." Neu an den Zertifizierungskriterien ist, dass die SU-Kommision zwischen relevanten Minimalforderungen und zusätzlichen Empfehlungen unterscheidet. „Wir wollen die Betreiber der Stroke Units ermuntern, die Mindestanforderung zu überschreiten und gezielt und kreativ über diese hinauszugehen", erklärt Professor Busse, Generalsekretär der DSG. Wer den Empfehlungen folgt, organisiert zusätzliche Fortbildung der Mitarbeiter, erarbeitet wirksame Standards zur Beschleunigung der Lysetherapie, verbessert die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und SU oder optimiert das Verlegungsmanagement.





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