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Mehrheit der Deutschen für aktive Sterbehilfe

Berlin. Im Falle einer schweren Erkrankung möchten 70 Prozent der Deutschen für sich selbst die Möglichkeit haben, zum Beispiel auf ärztliche Hilfe bei der Selbsttötung zurückgreifen zu können. Das geht aus einer aktuellen und repräsentativen Forsa-Umfrage* im Auftrag der DAK-Gesundheit hervor. Breite Zustimmung gibt es dafür, dass der Deutsche Bundestag wie geplant eine gesetzliche Regelung zum Thema trifft.

In Deutschland gibt es bislang kein spezielles Gesetz, das ein Sterben durch Sterbehilfe bei unheilbaren Krankheiten regelt. Laut Umfrage der DAK-Gesundheit fänden es 79 Prozent der Befragten gut, wenn der Deutsche Bundestag dieses Thema aufgreifen und entscheiden würde. Die Zustimmung ist in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen mit 86 Prozent deutlich größer als bei den über 60-Jährigen mit 74 Prozent.

Bei der Frage nach der persönlichen Einstellung zur aktiven Sterbehilfe sagen 70 Prozent der befragten Männer und Frauen, dass sie im Falle einer schweren Krankheit auch auf diese Möglichkeit zurückgreifen möchten. 22 Prozent der Befragten lehnt dies für sich ab. Laut Umfrage wünschen sich die Ostdeutschen mit 82 Prozent häufiger die Möglichkeit der aktiven Sterbehilfe als Westdeutsche mit 67 Prozent.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Politik ein Thema diskutiert, dass die Menschen sehr bewegt", erklärt der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Herbert Rebscher. „Es wird aber auch deutlich, dass es noch weiteren Aufklärungsbedarf gibt." Laut Umfrage der Krankenkasse fühlt sich die Mehrheit der Befragten „weniger gut" (41 Prozent) oder „überhaupt nicht gut" (16 Prozent) über die derzeit geltenden Regelungen bei der Sterbehilfe informiert. „Sehr gut" im Bilde sehen sich nur acht Prozent.

Breit genutzt wird die bereits bestehende gesetzliche Regelung, ob und wie Ärzte bei schweren Erkrankungen lebenserhaltende Maßnahmen einsetzen. Jeder vierte Befragte gibt an, dass er bereits eine so genannte Patientenverfügung habe. Weitere 48 Prozent der Befragten planen, eine solche zu verfassen. 23 Prozent möchten keine Patientenverfügung. Deutliche Unterschiede zeigen sich in Abhängigkeit vom Alter der Befragten. Während unter 30-Jährige nur selten (sechs Prozent) eine solche Verfügung besitzen, sind es bei den Befragten ab 60 Jahren 44 Prozent.

* Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa für die DAK-Gesundheit, 1.005 Befragte. Erhebungszeitraum: 13. und 14. Januar 2014.





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