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Zeitweise etwas besser, aber längst nicht gut

Berlin. Die kurzfristigen Finanzhilfen für die Krankenhäuser haben die Lage entspannt, aber nicht grundlegend verbessert. Daher wird sie sich im nächsten Jahr wieder verschlechtern. Bis zum Jahr 2020 müssten 13 Prozent der Krankenhäuser schließen, wenn die Rahmenbedingungen nicht geändert würden. Das ist eine Schlussfolgerung aus der aktuellen Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), die jetzt in Berlin vorgestellt wurde.

Der Krankenhaus-Ratingreport, der vom RWI gemeinsam mit der Unternehmensberatung Accenture und dem Institut for Health Care Business auf der Basis von rund 1000 Jahresabschlüssen erarbeitet wurde, zeigt, das über ein Drittel der Krankenhäuser Defizite ausweist. Waren 2009 noch 14,1 Prozent der Häuser in roten Zahlen, betraf das in 2012 bereits 34,3 Prozent. Der Report zeigt ebenfalls, dass nicht nur einzelne Krankenhäuser in Schwierigkeiten sind, sondern auch Häuser von Klinikketten.

Dabei ist die Lage im Osten noch besser als für Kliniken im Westen, weil erstere nach wie vor vom Investitionsprogramm des Bundes und der Länder nach der Wende profitieren. Besonders schwierig ist die Lage in Baden-Württemberg, wo dem Report zufolge 52,5 Prozent der Häuser mit Verlust arbeiten, gefolgt von Niedersachsen und Bremen (45,3 Prozent) und Rheinland-Pfalz (44,4 Prozent).

Wesentlicher Grund dafür seien die stetig gesunkenen Investitionsfördermittel der Länder. Ursachen seien aber auch Maßnahmen des Gesetzgebers zur Kostendämpfung sowie neue Regelungen, die Kosten in den Häusern verursachten.

Die noch vor der Bundestagswahl beschlossenen Finanzhilfen würden nicht zu grundlegenden Änderungen führen, da sie nur bis 2015 Geltung hätten. Dann öffne sich die Schere zwischen Kosten und Erlösen wieder.

Als mögliche Lösung des Investitionsdilemmas sehen die Ökonomen einen Investitionsfonds auf Bundesebene, der mit Mitteln der Krankenkassen und aus Steuern gefüllt wird. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat bereits an die Bundesregierung appelliert, sich mit rund drei Milliarden Euro jährlich an den Krankenhausinvestitionen zu beteiligen.





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