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Klinik-Notstandsreport

München. Der erstmals erstellte Notstandsreport der Personalberatung Rochus Mummert weist für Anfang 2015 einen Notstandsindex von -2,2 auf. Der negative Wert erklärt sich vor allem dadurch, dass die befragten Klinikentscheider pessimistisch in die Zukunft blicken: Sie gehen davon aus, dass viele Herausforderungen in den nächsten zwölf Monaten schwieriger zu bewältigen sein werden als heute. Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Rochus Mummert 100 Geschäftsführer und Direktoren deutscher Kliniken.


Für die Berechnung des Notstandsindex werden die Klinikmanager zu den drei Oberthemen Leistungsqualität, Wirtschaftlichkeit und personelle Aufstellung befragt. Sie geben zunächst Auskunft über die derzeitige Lage und anschließend dazu, wie sich die Situation ihres Hauses aus ihrer Sicht zukünftig entwickeln wird. Auf dieser Basis wird für jedes der drei Themen ein Indexwert ermittelt, der im positiven oder negativen Bereich liegen kann. Die Studie soll künftig regelmäßig durchgeführt werden, so dass sich langfristige Trends am Notstandsindex ablesen lassen.
Die Befragung zeigt, dass derzeit die Klinikentscheider besonders pessimistisch sind, was die Wirtschaftlichkeit ihrer Häuser angeht. Hier beträgt der Indexwert -5,6. Bezogen auf die personelle Aufstellung schätzen die Befragten die Lage mit -4,9 nicht wesentlich besser ein. Beim Thema Leistungsqualität herrscht etwas mehr Optimismus – hier ergab sich ein Wert von 3,7. Insgesamt kommt der Rochus Mummert Notstandsindex auf -2,2.
In die Gesamtbewertung dieser drei Oberthemen fließen unterschiedlicher Faktoren ein, die von den Klinikmanager einzeln bewertet wurden. Das gravierendste Problem war dabei der hohe Kostendruck – bereits heute sieht sich jedes fünfte Krankenhaus kaum in der Lage, ihn zu bewältigen. Zwei Drittel der befragten Entscheider waren sicher, dass dieses Problem weiter zunehmen wird. Nur fünf Prozent gingen optimistisch von einer Entspannung aus. Vor allem Manager öffentlicher Krankenhäuser waren pessimistisch. Von ihnen waren 78 Prozent der Meinung, dass sich der Kostendruck verschärfen wird. Bei den Privatkliniken waren es 53 Prozent.
Fast die Hälfte, 45 Prozent, der Krankenhauschefs waren zudem der Ansicht, dass sich die Auslastung der Kapazitäten negativ entwickeln wird, nur 15 Prozent gingen für ihr Haus von einer positiven Entwicklung aus. Von einem negativen Trend sahen sich hier mit 50 Prozent vor allem Führungskräfte freigemeinnütziger Träger betroffen.
"In der deutschen Kliniklandschaft herrscht große Unruhe, in vielen Häusern ist der Begriff Notstand angemessen", sagt Dr. Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting.
Für die Studie "Notstandsreport 2015: Die größten Herausforderungen im Klinikmanagement" führte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Rochus Mummert Ende 2014 Telefoninterviews mit 100 Geschäftsführern, Verwaltungsleitern, Verwaltungsdirektoren und geschäftsführenden Direktoren in deutschen Kliniken.





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