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Von Menge zu Qualität

Berlin. Die CDU will die Bezahlung deutscher Krankenhäuser von Menge auf Qualität umstellen. Das geht aus einem Beschluss des CDU-Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege hervor, der der Rheinischen Post (RP) vorliegt, die darüber berichtete. Darin sprechen sich die CDU-Experten "für die Einführung eines durchgehend qualitätsorientierten Erlössystems und einer qualitätsorientierten Versorgungsplanung" aus. Um kurzfristig zu Qualitätssteigerungen zu kommen, soll es Modellversuche geben.
Das bisherige Finanzierungssystem habe laut Analyse der CDU-Gesundheitspolitiker dazu geführt, dass es "unzureichende Anreize zur Qualitätssteigerung" gebe. Die Versorgung richte sich an Akuterkrankungen aus, chronische und psychische Langzeiterkrankungen würden zu wenig berücksichtigt. Anreize zur ökonomischen Optimierung lägen vor allem in "Mengensteigerung und Kostenreduktion".


Die CDU wolle als Erweiterung zu den geltenden Regeln nach der neuen Krankenhausreform zusätzliche "Qualitätsparameter" in das bestehende Fallpauschalen-System einbauen, heißt es in dem Bericht. Damit solle man zu einer wissenschaftlich wie juristisch gewichteten "Qualitätszahl" für die jeweilige Behandlung kommen.
Gleichzeitig würden die CDU-Experten strukturellen Problemen für Qualitätsmängel sehen, z.B. bei der Personal- und Geräteausstattung. Daher seien Investitionen nötig, die sich auch durch die Aussicht auf höhere Erlöse bezahlt machen müssten. Offen bleibe in dem Papier, ob das qualitätsorientierte Erlössystem "kostenneutral" finanziert werden soll – sollten die "Verlierer" die "Gewinner" bezahlen oder zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden? Die CDU setze jedenfalls auf die "Marktmacht" des Patienten.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (selbst CDU) habe das Papier zur Kenntnis genommen, aber auf bereits angeschobene Verbesserungen verwiesen. Die SPD habe eher skeptisch reagiert und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach habe vor einem Kontrollsystem gewarnt.





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