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Insolvenzverfahren eröffnet

Hemer. Das Amtsgericht Osnabrück hat das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung der Paracelsus-Kliniken eröffnet. Darüber informiert die Iserlohner Kreiszeitung. Das Unternehmen favorisiere eine Gesamtlösung. Auch der Verkauf einzelner Häuser werde aber nicht ausgeschlossen. Es gebe zahlreiche Interessenten. Der Betrieb werde an allen Standorten uneingeschränkt fortgeführt. Ausgenommen sei der Klinikbetrieb in Karlsruhe, der Ende Februar aus Kostengründen eingestellt worden sei.

Die Eigenverwaltung habe mit den drei Generalbevollmächtigten, Dr. Reinhard Wichels und den beiden Restrukturierungs- und Sanierungsexperten, Rechtsanwalt Andreas Ziegenhagen und Rechtsanwalt Daniel F. Fritz sowie Geschäftsführer Michael Schlickum diverse Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Man sei zuversichtlich, bei weiter entschlossener Umsetzung des Sanierungskonzeptes eine Zukunftslösung für die Paracelsus-Kliniken finden zu können, habe Dr. Rainer Wichels erklärt. Er ist für die operative Sanierung zuständig.

Die Einrichtungen aus dem Reha-Bereich und zahlreiche andere Akut-Kliniken seien gut aufgestellt, doch einzelne defizitäre Akut-Krankenhäuser müssten stabilisiert werden. Jeder Standort solle künftig profitabel sein, habe der Konzern mitgeteilt. An den Standorten würden zu kleine unwirtschaftliche Fachabteilungen geschlossen und andere Fachbereiche weiter ausgebaut.

Personalanpassungsmaßnahmen seien unvermeidbar, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Es sollen knapp 400 von insgesamt 5.200 Stellen abgebaut werden. Rund die Hälfte der Stellenkürzungen beruht auf der Schließung der Klinik in Karlsruhe. Von Personalabbau betroffen seien, soweit bereits bekannt, Osnabrück, Henstedt-Ulzburg, Zwickau und Reichenbach.

Hemer ist, wie die Kreiszeitung schreibt, mit seinen rund 300 Mitarbeitern nach Angaben des Betriebsrates von dieser massiven Stellenstreichung nicht betroffen. Die Rede sei von zwei bis zweieinhalb Stellen in der Verwaltung, die möglichst ohne Entlassungen erfolgen sollen.

Im späten Frühjahr werde mit verbindlichen Geboten von Interessenten gerechnet.

„Wir freuen uns sehr über das hohe Interesse im Markt. Im Zuge einer bestmöglichen Befriedigung der Gläubiger sowie im Interesse der Sicherung der Arbeitsplätze favorisieren der Gläubigerausschuss und die Eigenverwaltung eindeutig eine Gesamtlösung. Aber selbstverständlich halten wir uns zunächst alle Optionen offen“, wird Rechtsanwalt Andreas Ziegenhagen als Generalbevollmächtigter und Partner der Kanzlei Dentons Europe LLP zitiert.





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