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Grippewelle: Krankenhäuser an ihrer Belastungsgrenze

Düsseldorf. „Die seit Dezember andauernde Grippewelle bringt viele unserer Kranken­häuser in NRW an ihre Kapazitätsgrenze. In den Notaufnahmen und internistischen Stationen in den NRW-Kliniken beobachten wir einen deutlichen Anstieg von Patienten mit Grippesymptomen“, sagte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW (KGNW), Anfang März. 

Die Aufnahmekapazitäten änderten sich zwar stündlich, doch die Krankenhäuser arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze. Die Zahl der Grippe­fälle sei – wie das Robert Koch-Institut bestätigt – ungewöhnlich hoch und bereite den Kranken­häusern Sorgen. Zumal die Grippewelle auch vor dem Klinikpersonal nicht Halt mache, erklärt der KGNW-Präsident. Das Bereitstellen von Isolationsmöglichkeiten führe zu Verschiebungen. Da Grippe­patienten in aller Regel isoliert würden, führe das dazu, dass etwa in einem Zwei-Bett-Zimmer nur ein Patient liegen kann. Je nach Belegung erfolge eine Verlegung des Patienten in ein anderes Krankenhaus und das wiederum führe zu Kritik am Klinikpersonal, sagt Brink.

„Vor dem Hintergrund von unerwarteten Ereignissen wie Influenza-Epidemien ist der vielfach gefor­derte Kapazitätsabbau in unserer Krankenhauslandschaft und der damit verbundene Bettenabbau das falsche Signal an unsere Bevölkerung“, warnt der KGNW-Präsident. „Zumal sich in den vergangenen zehn Jahren eine Menge bei den Strukturen bewegt hat. Zwischen 2006 und 2016 reduzierte sich die Zahl der Kliniken in NRW von 437 auf 348, obwohl die Zahl der stationär behandelten Patienten gleich­zeitig von 3,9 Mio. auf 4,6 Mio. im Jahr anstieg.

Der aktuelle Kapazitätsengpass zeige sehr deutlich, dass eine Kapazitätsreduzierung gefährlich sei, warnt Brink und richtet seinen Appell an die nordrhein-westfälische Landesregierung, Strukturverän­derungen mit Augenmaß zu verfolgen und für die Erhaltung sowie Modernisierung von Krankenhäusern durch eine auskömmliche Investitionsfinanzierung zu sorgen.





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