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Krankenhäuser müssen Behandlung einschränken

Hannover. Kliniken in Niedersachsen mussten in diesem Jahr mehrfach Betten in der Intensivversorgung sperren. Über Hintergründe und mögliche Lösungen informierten die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) und Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann in einem Pressegespräch. 

Eines der Kernprobleme seien neue Pflegepersonalvorgaben, die seit dem Jahresanfang gelten. Erste Auswertungen hätten ergeben, dass diese in Niedersachsen zwar zu fast 92 Prozent erfüllt würden. Allerdings mussten dafür 34 Prozent der niedersächsischen Krankenhäuser Betten auf Intensivstationen sperren. Das ergab eine Umfrage der NKG im ersten Quartal 2019.

„Die Krankenhäuser würden gern mehr Personal einsetzen. Dieses ist jedoch auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr zu bekommen. Immer mehr Stellen im Pflegedienst bleiben unbesetzt“, erklärte Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der NKG. Derzeit seien in Niedersachsen durchschnittlich pro Krankenhaus vier Stellen auf Intensivstationen und neun Stellen auf allgemeinen Stationen im Pflegedienst unbesetzt.

Die Krankenhäuser würden aktiv daran arbeiten, die Attraktivität des Berufes zu verbessern. Konterkariert werde das durch Faktoren von außen, wie die überbordende Bürokratie, durch die viel Zeit für die Versorgung der Patienten verlorengehe.

Gesundheitsministerin Carola Reimann unterstrich: „Der Pflegeberuf muss attraktiv sein. Wir müssen mehr junge Menschen für eine Pflegeausbildung begeistern und ältere, die in einen anderen Beruf gewechselt haben, zurückgewinnen. Dafür sind unterschiedliche Maßnahmen nötig. Neben einer angemessenen Vergütung und mehr Wertschätzung gehört eindeutig auch die Reduzierung der hohen Belastung der Pflegenden dazu.”

Die NKG setze große Hoffnungen in ein übergreifendes Instrument zur Personalbemessung, das die Deutsche Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit Verbänden der Pflege und Gewerkschaften erarbeite.

„Wir lösen das Problem aber nur, wenn es gelingt, mehr Auszubildende für die Pflegeberufe zu gewinnen“, erklärt Dr. Hans-Heinrich Aldag. Die vor einem Jahr gegründete Ausbildungsallianz Niedersachsen schaffe es erstmalig, alle Verbände derjenigen Einrichtungen zu vereinen, die Verantwortung für die Pflegeausbildung tragen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, eine übergreifende, verlässliche und gemeinschaftliche Pflegeausbildung anzubieten, die kontinuierlich weiterentwickelt wird“, so Dr. Hans-Heinrich Aldag. Das Land Niedersachsen hat die Schirmherrschaft für die Ausbildungsallianz übernommen.





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