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Duale Finanzierung funktioniert immer weniger

Braunschweig. Das Klinikum Braunschweig konnte im Geschäftsjahr 2018 sowohl bei Umsatz als auch Leistung ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. Einer Pressemitteilung zufolge steigerte das Klinikum seine betrieblichen Erlöse von 330,8 Mio. Euro in 2017 auf 349,6 Mio. Euro in 2018 um 18,8 Mio. Euro (+ 5,68 Prozent). Ein Erfolg, der am Ende jedoch nicht honoriert worden sei. Das Jahresergebnis bleibt mit einem Defizit von 4,9 Mio. Euro unter den positiven Resultaten der Vorjahre. 

„Unsere Situation erscheint fast schon paradox“, so Klinikum-Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfer. Sie zeige, wie sehr die Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems inzwischen selbst kranke. Als einen der Gründe nannte er die für Krankenhäuser unbefriedigende Entwicklung seit Einführung der Fallpauschalen mit der Folge eines immer weiteren Auseinanderklaffens der Kosten-Erlös-Schere. Zudem funktioniere die Duale Finanzierung der Krankenhäuser immer weniger. Das betreffe das Klinikum besonders, weil es sich durch die Umsetzung des Zwei-Standorte-Konzepts und die Errichtung einer Zentralklinik am Standort Salzdahlumer Straße inmitten eines Transformationsprozesses befinde. Hinzu komme der Fachkräftemangel, eine bürokratische Überregulierung im Gesundheitswesen und steigende Prüfquoten durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen hinzu.

Das Klinikum habe sich für 2018 hohe Leistungsziele gesteckt, diese aber trotz bestehendem Versorgungsbedarf aufgrund gestiegener Personalkosten und baulicher Belastungen nicht erreichen können. Ohne Sondereffekte hätte sich das Jahresergebnis sogar auf rund minus 17,5 Millionen Euro belaufen.

Pro Jahr würden mehr als 65.000 Patienten stationär und rund 200.000 ambulant behandelt werden. Zwar habe das Klinikum Braunschweig 2018 bei den Umsatzerlösen ein Plus von mehr als 18 Mio. verbucht, was einem Zuwachs von 5,6 Prozent entspricht. Dieses hätte jedoch nicht die Steigerung bei den Personalkosten in Höhe von 14,5 Mio. Euro (plus 7,1 Prozent) ausgleichen können. Der Fachkräftemangel in bestimmten medizinisch-pflegerischen Bereichen habe sich ebenfalls negativ auf das Jahresergebnis ausgewirkt. Aufgrund dessen habe es phasenweise Kapazitätseinschränkungen gegeben, die durch externe Leihkräfte überbrückt werden mussten. Hierdurch entstanden allerdings zusätzliche Kosten. Die Veränderungsgeschwindigkeit im deutschen Krankenhauswesen habe sich im vergangenen Jahr weiter beschleunigt.

Das Klinikum habe trotz Negativ-Ergebnisses mehr als 31 Mio. Euro investiert.

Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Markurth, Braunschweigs Oberbürgermeister zollte den Beschäftigten des Klinikums Dank und Respekt und unterstrich das Postulat der öffentlichen Daseinsvorsorge und verwies auf die Bedeutung des Klinikums als Maximal- und Schwerpunktversorger für die Stadt und die Region.





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