SKIP TO CONTENT

Nachricht

Umfassender Strukturwandel des Bergarbeiter-Krankenhauses geplant

Schneeberg. Das Bergarbeiter-Krankenhaus in Schneeberg (BAK) soll einem Bericht der Freien Presse zufolge seinen stationären Betrieb voraussichtlich Ende Juni 2020  einstellen. Stattdessen plane das das Klinikum Chemnitz, den Standort zu einem Ambulanzzentrum auszubauen. Das sei in einer Betriebsversammlung mitgeteilt worden. Die Klinikleitung habe allen Mitarbeitern eine Beschäftigungsgarantie innerhalb der Muttergesellschaft, des Klinikums Chemnitz, oder einem Tochterunternehmen zugesagt. 

Hintergrund für die Entscheidung seien schlechte Betriebsergebnisse des Krankenhauses und Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fachkräften.

Der Vorsitzende des BAK-Aufsichtsrates, Dirk Balster, habe zudem auf zahlreiche gesetzliche Vorgaben wie u.a. die Personaluntergrenzen, Mindestmengen sowie auch abrechnungsrelevante Strukturvorgaben verwiesen, deren Erfüllung für kleinere Krankenhäuser „zunehmend unmöglich“ sei. Hinzu komme eine zuletzt mit nur 55 Prozent zu geringe Auslastung.

Seitdem das Chemnitzer Klinikum im Jahr 2006 das BKA mit 74,9 Prozent der Anteile übernommen habe, seien 6,3 Millionen Euro an Verbindlichkeiten entstanden. Die Bergstadt Schneeberg bürge derzeit für 800.000 Euro, berichtet die Zeitung.

"Wir haben verschiedene Varianten intensiv geprüft. Eine stationäre Akutversorgung macht in solch einer kleinen Einheit in der Nähe eines Schwerpunktversorgers langfristig medizinisch keinen Sinn", wird Balster zitiert. Damit meine er nicht nur das Klinikum Chemnitz, sondern auch das Helios-Klinikum und das Zwickauer Krankenhaus.

Mit der neuen Struktur reagiere man auf die besondere Altersstruktur in der Region, habe Balster den Strategiewandel begründet. Vorgeschlagen sei für Schneeberg die Verknüpfung mehrerer ambulanter Zentren und den teilweisen Umbau zu einer Pflegeeinrichtung. Ein augenärztliches Zentrum wurde bereits aufgebaut. Geplant ist laut der Zeitung auch ein Chirurgisches Zentrum sowie eine Zweigstelle des Onkologischen Centrum Chemnitz. Daneben gebe es im Medizinischen Versorgungszentrum hausärztliche Betreuung mit Notfalldienst

Auch der Bürgermeister der Bergstadt, Ingo Seifert (Freie Wähler/Bika), ebenfalls im BKA-Aufsichtsrat, halte die Umstrukturierung für unvermeidbar. Schneebergs Stadtrat, der Aufsichtsrat des Klinikums Chemnitz und der Chemnitzer Stadtrat müssen noch über die Pläne abstimmen.





SKIP TO TOP