Reichenbach. Die Paracelsus-Gruppe hat für zwei Krankenhäuser im Vogtland Kurzarbeit angekündigt. Darüber berichtete der MDR. Wie eine Sprecherin bestätigt habe, sollen Reichenbach sowie zum Monatsende einige Abteilungen am Standort Adorf/Schöneck betroffen sein.
Als Begründung habe die Klinikgruppe mitgeteilt, dass Betten für mögliche Corona-Patienten freigehalten werden müssten. Geplante Eingriffe müssten verschoben werden. Das Kurzarbeitergeld werde auf 93 bis 95 Prozent erhöht. Sobald planbare Eingriffe wieder erfolgen dürften, werde die Kurzarbeit beendet.
CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß habe die Krankenhaus-Gruppe scharf kritisiert. Das Instrument der Kurzarbeit werde „schamlos missbraucht". Er habe darauf verwiesen, dass Krankenhäuser pro leer stehendem Bett und Tag 560 Euro erhielten, was mehr als kostendeckend sei. Er gehe davon aus, dass die Bundesagentur für Arbeit den Antrag auf Kurzarbeitergeld ablehnen werde.
Auch andere Klinikträger haben inzwischen Kurzarbeit aus denselben Gründen beantragt wie Paracelsus.
Inzwischen hat die Bundesagentur für Arbeit mitgeteilt, dass sich Kurzarbeit und Nutzung des Corona-Hilfspakets weitgehend ausschließen. (Az.: 75095/7506). Sie teilte außerdem mit, dass dies mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmt, sei.
