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Nachricht

Corona-Ausbruch in Potsdamer Klinikum

Potsdam. Mitte bis Ende März ist es im Potsdamer Ernst von Bergmann Klinikum zu einem schweren Ausbruch von Corona-Infektionen mit zahlreichen Todesfällen gekommen. Diese Entwicklung sei nicht ausreichend erkannt worden, wie die Geschäftsführung in einer Pressemitteilung erklärte. 

Dabei seien tatsächlich nachgewiesene und registrierte Infektionen bei einzelnen Mitarbeitern nicht in einen inhaltlichen Zusammenhang gebracht und tiefgreifend analysiert worden. Dies betreffe insbesondere die Abteilungen Nephrologie (Nierenkrankheiten), Urologie, Geriatrie und Allgemeinchirurgie. „Damit hätten im Rückblick unter Umständen noch fundiertere Entscheidungen getroffen werden können“, räumte die Klinikleitung ein. Die Geschäftsführung bedauerte dies sehr und kündigt weitere Überprüfungen an.

Wichtig sei dabei aber auch: Die betroffenen Mitarbeiter hätten sich unmittelbar nach einem positiven Befund in häusliche Quarantäne begeben, um Patienten und Kollegen zu schützen.  

Geschäftsführer Steffen Grebner: „Wir stellen uns als Geschäftsführung unserer Verantwortung. Wir haben für das Misstrauen des Gesundheitsamtes und des Oberbürgermeisters absolut Verständnis – auch für Verfügungen und Anordnungen. Wir werden etwaige Versäumnisse – insbesondere im Zeitraum vom 13. bis 26. März – transparent aufarbeiten und aktiv informieren. Zugleich wird das Klinikum die Kooperation und den Austausch mit dem Gesundheitsamt und der Stadt weiter intensivieren.“  

Steffen Grebner unterstreicht in der Presseinformation: „Soweit in Teilen der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, das Klinikum habe bewusst entscheidende Informationen zurückgehalten, so ist dies falsch. Dennoch werden wir in diesem Zusammenhang unsere Kommunikationsstrategie kritisch hinterfragen – besonders weil aufgrund der aktuellen Diskussionen der selbstlose, unermüdliche und verantwortungsvolle Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hintergrund getreten ist. Hinter diesem Engagement stehen wir mit voller Überzeugung. Um es klar zu sagen: Unsere Mitarbeiter machen einen hervorragenden Job für die Patienten!“ 

Wie die Berliner BZ schreibt, soll eine Kommission externer Experten prüfen, ob das Potsdamer Ernst von Bergmann Klinikum richtig auf die Corona-Welle vorbereitet war und ob die beiden Geschäftsführer angemessen auf den Virus-Ausbruch reagiert haben. Zunächst waren daher die beiden Geschäftsführer beurlaubt worden. Gegen sie laufe inzwischen ein Ordnungswidrigkeits-Verfahren. Der Staatsanwalt prüfe Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz sowie fahrlässiger Tötung.





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