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Deutschland bekommt „dauerhafte nationale Reserve“

Berlin. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Deutschland künftig besser mit medizinischen Schutzausrüstungen bevorraten. Eine entsprechende Verordnung soll das festlegen. Vorgesehen sind danach präventive, reihenweise Testungen auf das Coronavirus vor allem in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Bei Aufnahme oder Verlegung von Patienten und Bewohnern sollen Tests regelhaft vorgenommen werden. Wird eine Infektion in einer Einrichtung festgestellt, sollen alle Bewohner und auch das Personal getestet werden. Symptomlose Kontaktpersonen sollen ebenfalls einen Anspruch auf Testung haben. 

Festgelegt wird in der Verordnung auch, wann die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Tests übernehmen müssen. Grundlage für diese Ermächtigung ist das vom Bundestag bereits verabschiedete zweite Pandemiegesetz. 

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) erklärte: „Die Krankenhäuser fordern das Bundesministerium für Gesundheit auf, in die Rechtsverordnung die Mitarbeiter der Kliniken als gefährdete Gruppe aufzunehmen. Wir reden hier von einer klassischen Aufgabe der Pandemiebekämpfung. Niederschwellige Tests sind zentrale Voraussetzung für die Eindämmung der Epidemie und die Wiederaufnahme der Regelversorgung. Denn Transparenz steigertedas Vertrauen der Patienten in die Sicherheit in den Kliniken, erklärte Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).  

Um noch mehr Transparenz zu schaffen und damit auch Patienten mehr Sicherheit zu geben, müsse die Testung in diesem Bereich weiter ausgebaut werden. Es sei positiv, dass die Testung der Patienten nun geregelt sei, „auch wenn wir erwarten, dass die Krankenkassen hier ihre zögerliche Haltung bei der Finanzierung aufgeben. Wir fordern, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in direktem Patienten-Kontakt sind, einmal pro Woche getestet werden. Die Tests der Mitarbeiter sind Maßnahmen des Infektionsschutzes und dienen der Aufrechterhaltung des geordneten Krankenhausbetriebs. Die Kosten der Tests mögen auf den ersten Blick hoch sein. Allerdings können sie mit dazu beitragen, weitere wirtschaftliche Lockdowns zu verhindern. Vor diesem Hintergrund sind die Kosten geradezu marginal“, so Gaß.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts gab es seit Beginn der Corona-Krise knapp 12.000 positive Tests unter den Beschäftigten von Krankenhäusern, ärztlichen Praxen, Dialyseeinrichtungen und Rettungsdiensten. 11.500 von ihnen sind schon wieder genesen. Diese Zahlen zeigen einerseits, dass natürlich auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen von Infektionen betroffen sind. Andererseits sind sie aber bei mehr als einer Million Krankenhausbeschäftigten relativ selten. Einzelne Kliniken konnten mit einer Vielzahl an Tests nachweisen, dass rund 0,5 Prozent der Mitarbeiter akut infiziert waren. 





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