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Positive Entwicklungen

Münster. Der Aufsichtsrat des UKM (Universitätsklinikum Münster) hat den Vorstand des UKM  einstimmig entlastet und sein Vertrauen ausgesprochen – trotz eines Defizits von 39,5 Millionen Euro für das Jahr 2019 (2018: Minus 23,3 Mio.). „Die Herausforderungen dieser Situation sind uns durchaus bewusst, aber Themen wie die strukturellen Probleme der Finanzierung der Hochschulmedizin und der Fachkräftemangel in der Pflege begleiten uns seit Jahren und sind oftmals nicht kurzfristig zu beheben“, sagt der Vorsitzende des UKM-Aufsichtsrats, Prof. Dr. Martin Schulze Schwienhorst. 

Die positive Entwicklung der Patienten- und Mitarbeiterzahlen am UKM spreche ebenso für sich wie die Tatsache, dass Bauprojekte wie der Erweiterungsbau des Zentralklinikums und der Forschungscampus Ost beim Ministerium Zustimmung fänden und damit strategisch und strukturiert an der Zukunftsfähigkeit des Klinikums gearbeitet würde. 

Dem Vorstand um den Vorsitzenden und Ärztlichen Direktor, Prof. Dr. Dr. Hugo Van Aken, wurde vom Aufsichtsrat ein Drei-Jahresplan auferlegt, der unter anderem auch den neu formulierten NRW-Krankenhausplan berücksichtigt. „Ein Universitätsklinikum muss zukünftig nicht mehr wie bisher jede einzelne noch so kleine Leistung abdecken“, erklärt Van Aken. „Wir werden die Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern in der Region und damit eine Schwerpunktbildung einzelner Häuser fördern.“ Dennoch sei die Unterfinanzierung der Hochschulmedizin damit nicht vom Tisch, wie die Nationale Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ in ihrer aktuellen Stellungnahme von Juni bezugnehmend auf die Corona-Pandemie bestätigte. 

Ein detaillierter Blick in die Geschäftszahlen zeigt: Rund 17 Millionen Euro des Defizits sind auf eigenfinanzierte Investitionskosten zurückzuführen – „Gelder, die wir eingesetzt haben, um das Klinikum betriebsfähig zu halten“, erklärt Dr. Christoph Hoppenheit, Kaufmännischer Direktor des UKM. Mittlerweile habe das zuständige Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW signalisiert, zukünftige Investitionen dieser Art zu übernehmen. Weitere zehn Millionen Euro sind der Unterfinanzierung der Pflege geschuldet, für die es ab 2020 jedoch neue gesetzliche Regelungen außerhalb des DRG-Systems (Fallpauschalen) gibt. Sonstige Kosten und nicht zuletzt der Pflegemangel, der zu verminderter Leistung bedingt durch Bettenschließungen geführt hat, haben weitere Einbußen im Millionenbereich verursacht.

In dieser Hinsicht gab es für das laufende Jahr bereits positive Entwicklungen bei der Aufsichtsratssitzung zu berichten. „Wir scheinen die Talsohle durchschritten zu haben und haben Stand heute zur Jahresmitte bereits so viele Pflegekräfte eingestellt wie im gesamten Vorjahr“, zeigte sich Pflegedirektor Thomas van den Hooven vorsichtig optimistisch. 

Das Vertrauen des Aufsichtsrats in das bestehende Führungsteam äußerte sich auch in der Entscheidung, den Kaufmännischen Direktor und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des UKM, Dr. Christoph Hoppenheit, in seinem Amt zu bestätigen. 





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