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Asklepios-Studie: Was entscheidet über Klinikwahl?

Hamburg. Was ist den Menschen wichtig, wenn sie sich für eine Klinik entscheiden müssen? Das wichtigste Kriterium bei der Klinikwahl ist Sauberkeit und Hygiene (91 Prozent), dann folgen mit 85 Prozent Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete und mit jeweils 84 Prozent besondere Qualifikationen der Ärzte und die Empfehlung des überweisenden Arztes. Die Ausstattung der Klinik ist mit 83 Prozent auch noch bedeutsam, die Lage nur noch für 74 Prozent, und die Ausstattung der Patientenzimmer interessiert lediglich 68 Prozent. Die geringste Rolle spielen Informationen auf YouTube (10 Prozent), Facebook (11 Prozent), Internetempfehlungen von Google und Portalen (35 Prozent) und die Größe der Klinik (38 Prozent). 

Das ergab eine repräsentative Online-Befragung durch das Institut Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken von 2.000 Bundesbürger:innen, von denen 50 Prozent in den letzten drei Jahren ambulant oder stationär in einem Krankenhaus behandelt worden waren. Eine Studie aus 2017 ergab ein ähnliches Bild: auch vor vier Jahren war Hygiene den Befragten am wichtigsten, die Qualifikation der Ärzte und die Ausstattung der Klinik wurden ähnlich wichtig angesehen. Neu ist, dass jetzt die „Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete“ mit 85 Prozent als zweitwichtigstes Kriterium betrachtet wird.

Insgesamt sind die Befragten sehr zufrieden mit den deutschen Krankenhäusern. Bei der Beurteilung mit Schulnoten schneidet die fachliche Kompetenz der Ärzte mit 2,1 vor der medizinischen Ausstattung mit 2,2 am besten ab. Dann folgen Kompetenz des Pflegepersonals mit 2,3, technischer Fortschritt (2,3), Hygiene, Freundlichkeit von Pflegepersonal und Ärzt:innen (alle 2,4). Komfort und Ausstattung der Patientenzimmer schneiden mit 2,7 am schlechtesten ab. Dabei fällt auf, dass Befragte mit Krankenhauserfahrung in den letzten drei Jahren fast alle Kriterien um mindestens 0,3 Punkte besser beurteilen. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich mit dem Alter: Ältere Befragte stuften alle Bereiche deutlich noch besser ein, manchmal bis zu einer kompletten Notenstufe. „Bei Wissen, das nur aus zweiter Hand stammt, wie aus Medienberichten und Online-Texten, resultiert möglicherweise ein negativerer Eindruck als bei der eigenen Erfahrung als Patient:in, die weitaus positiver erlebt wird“, sagt Kai Hankeln, Chief Executive Officer der Asklepios Kliniken.
 
Bei der Frage, was einen guten Arzt ausmacht, liegt „muss sich ausreichend Zeit für mich nehmen“ mit 59 Prozent mit Abstand vorne, gefolgt von „muss mir erklären können, welche Behandlung mindestens sinnvoll ist“ (34 Prozent) und „muss mir Vor- und Nachteile verschiedener Therapiemöglichkeiten verständlich erklären können“ (33 Prozent). Am wenigsten Wert legen die Befragten auf moderne medizinische Geräte (10 Prozent) und dass der Arzt auf dem neuesten Stand der Forschung ist (13 Prozent). Die höchste Bedeutung für die sprechende Medizin zeigte sich ebenfalls bei der bereits erwähnten Studie „Klinikauswahl“ von 2017. Da lag das ausführliche Gespräch vor Behandlung, Eingriff und Narkose mit 95 Prozent an erster Stelle, gefolgt von „Freundliche Ärzte, die mir eine Operation, Behandlung so erklären können, dass ich sie verstehe“ mit 92 Prozent und „Ärzte, die mir die Bedenken vor einem Eingriff nehmen können“ mit 87 Prozent.
 
Dauer des Krankenhausaufenthaltes angemessen, kaum Zweitmeinung bei Tumoren gefragt
Immer wieder wird in der Öffentlichkeit die These vertreten, durch die Fallpauschalen (DRG) würden die Krankenhausaufenthalte verkürzt und es käme zu „blutigen Entlassungen“. Zu frühe Entlassungen gibt von den Befragten nur eine Minderheit von 9 Prozent an, die den letzten eigenen Krankenhausaufenthalt als zu kurz empfand. Hingegen hielten ihn 85 Prozent für angemessen und 6 Prozent sogar für zu lang.
 
Jeder zehnte Befragte hat in den letzten 12 Monaten eine Zweitmeinung eingeholt, 2 Prozent sogar mehrmals. 17 Prozent davon betrafen das Fach Orthopädie/Unfallchirurgie, 15 Prozent den Hausarzt und 14 Prozent eine zahnärztliche Behandlung. Schlusslicht bildete die Onkologie mit 2 Prozent. Auch zu Zweitmeinungsverfahren gab es bereits 2015 eine Asklepios Studie, bei der Ärzt:innen befragt wurden. Diese hatten damals 13 Prozent ihrer Patienten eine Zweitmeinung empfohlen – was fast exakt der gleichen Quote in der aktuellen Befragung entspricht. Die Ärzt:innen hatten seinerzeit gerade bei schweren operativen Eingriffen wie Herzerkrankungen und Krebserkrankungen und generell bei schweren Erkrankungen wie Tumoren oder Schlaganfällen zu einer Zweitmeinung geraten. „Es ist erstaunlich, dass ausgerechnet bei lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs so selten eine Zweitmeinung, beispielsweise in einem spezialisierten Tumorzentrum, eingeholt wird“, sagt Hankeln. „Gerade in dieser Situation sollte man auf Nummer sicher gehen“, empfiehlt der Asklepios Chef.





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