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VUD: Neuausrichtung der Krankenhausversorgung dringend erforderlich

Berlin. Für die deutschen Universitätsklinika war das Corona-Jahr 2020 auch finanziell ein schwieriges Jahr. Die aggregierten Jahresergebnisse 2020 der Uniklinika weisen ein Rekorddefizit von rund 544 Millionen Euro aus. Ohne die zusätzliche Unterstützung der Länder hätte das Defizit sogar fast eine Milliarde Euro betragen, beschreibt der Verband der Universitätsklinika Deutschland (VUD) die Situation. 

„2020 war für die Uniklinika ein besonderes Jahr – in jeglicher Hinsicht. Sie haben eine zentrale Rolle in der Behandlung der schwer erkrankten COVID-19-Patientinnen und Patienten und gleichzeitig wichtige Koordinierungsaufgaben in ihren Regionen übernommen. Die Jahresergebnisse sind aber nicht einzig und allein auf die Pandemie zurückzuführen. Auch 2019 gab es bereits hohe Defizite“, so Prof. Dr. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des VUD. 

Fast zwei Drittel der Uniklinika wiesen 2020 ein negatives Gesamtergebnis aus – so viele wie noch nie seitdem der VUD diese Zahlen erhebe, heißt es in der Mitteilung. Besserung sei nicht in Sicht. Weniger als die Hälfte der Uniklinika gingen davon aus, dass sich ihre Finanzsituation in den nächsten fünf Jahren verbessert. 

Anja Simon, 2. Vorsitzende des VUD, betont: „Die Kostensteigerungen der letzten Jahre prägen die wirtschaftliche Situation der Universitätsklinika. Gerade die Personalkosten steigen enorm – insbesondere durch Tarifsteigerungen und den notwendigen Aufbau zusätzlicher Stellen. Gleichzeitig bestehen weiterhin große Defizite im Krankenhausfinanzierungssystem, welches die besondere Rolle der Universitätsklinika nicht ausreichend abbildet.“ 

Prof. Dr. Jens Scholz macht deutlich: Die Pandemie habe unter einem Brennglas die Schwächen des Gesundheitswesens und die Stärken der Universitätsmedizin gezeigt. Regionale Netzwerke mit Universitätsklinika im Zentrum seien das Modell der Zukunft. Gleichzeitig müsse das DRG-System weiterentwickelt und verstärkt nach den Versorgungsstufen differenziert werden. Die derzeitigen Koalitionsverhandlungen müssten dies aufgreifen und so die Belange der Uniklinika in den Mittelpunkt rücken, so die Forderung. 





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