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Jede dritte Klinik schreibt rote Zahlen

Berlin. Die wirtschaftliche Lage in den deutschen Krankenhäusern hat sich in den letzten beiden Jahren spürbar verschlechtert. Das ist das Ergebnis des aktuellen Krankenhaus Barometers des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Nach der jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung in den deutschen Kliniken schrieb 2011 fast jede dritte Klinik rote Zahlen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung um rund ein Drittel. In fast 60 Prozent der Kliniken ist das Geschäftsergebnis zudem rückläufig gewesen.

In der Befragung schätzte nur noch gut ein Viertel der Kliniken ihre wirtschaftliche Lage in 2012 als gut ein. Noch pessimistischer fielen die Zukunftserwartungen der Krankenhäuser für 2013 aus. Nur 22 Prozent erwarteten eine Verbesserung, jedoch fast 40 Prozent der Krankenhäuser eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Ursächlich dafür sind einerseits die vom Gesetzgeber verfügten milliardenschweren Kürzungen zu Lasten der Kliniken. Andererseits die fortgesetzt hohen Personal-, Energie- und Sachkostensteigerungen, die die Kliniken wegen der ebenfalls vom Gesetzgeber gedeckelten Preise nicht decken können.

In dieser prekären finanziellen Situation treffen Zahlungsverzögerungen und Zahlungsverweigerungen der Krankenkassen die Kliniken umso härter. Zwei Drittel aller Krankenhäuser in Deutschland sind davon regelmäßig betroffen. Die aktuellen Außenstände aus Zahlungsverzögerungen und Zahlungsverweigerungen haben sich inzwischen bundesweit auf 1,1 Milliarden Euro aufsummiert. Die Liquidität der Krankenhäuser ist dadurch empfindlich beeinträchtigt. Darauf verweist die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).

Die Ergebnisse des Krankenhaus Barometers 2012 beruhen auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 50 Betten in Deutschland, welche von Februar bis Juni 2012 durchgeführt worden ist. Beteiligt haben sich insgesamt 245 Krankenhäuser.

Die Krankenkassen verweisen dagegen als Grund für die schlechte Lage vieler Kliniken auf Überkapazitäten und falsche Bedarfsplanung durch die Länder. Sie fordern erneut die Möglichkeit, Einzelverträge mit Krankenhäusern abzuschließen und werfen den Kliniken vor, zu viele unnötige Operationen vorzunehmen.

Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn erklärte, kleine Krankenhäuser seien auf Dauer nicht allein lebensfähig. Sie müssten sich in Verbünden zusammenschließen und Angebote koordinieren. In der kommenden Wahlperiode müssten Reformen angegangen werden.





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