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DKG fordert Kurswechsel

Berlin. In einem Positionspapier für die nächste Legislaturperiode hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wichtige Reformbausteine formuliert. „Es ist unser Ziel, mit diesem Positionspapier einen maßgeblichen Beitrag zu den Diskussionen für die Weiterentwicklung des stationären Bereichs, aber auch der gesamten Gesundheitsversorgung in Deutschland zu leisten. Wir brauchen ordnungspolitische Weichenstellungen für eine moderne medizinische und pflegerische Versorgung. Denn wie bedeutend die gesundheitliche Daseinsvorsorge ist, war den Menschen wohl noch nie so bewusst, wie in den vergangenen Monaten“, so der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß. 

Für die Krankenhäuser stehe fest, dass der kalte Strukturwandel der vergangenen Jahre ein Ende haben müsse. Bund und Länder müssten ihre politische Verantwortung für die geordnete Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen aktiv wahrnehmen. Im Dialog mit den für die Krankenhausplanung zuständigen Bundesländern will die DKG die Krankenhausstrukturen in den Regionen bedarfsgerecht und damit auch sektorübergreifend weiterentwickeln. Regionale Versorgungsnetzwerke, in denen die Krankenhäuser über Versorgungsstufen hinweg partnerschaftlich zusammenarbeiten, sicherten qualitativ hochwertig und wohnortnah die Patientenbehandlung. Krankenhäuser würden dabei regelhaft zu Standorten akutstationärer und staeionsersetzender Leistungserbringung, die auch komplexe ambulante Behandlungen umfasst. „Wir müssen gerade im ländlichen Raum ambulante und stationäre Versorgung zusammendenken und zusammenführen. Nur so werden wir dem zunehmenden Ärztemangel im niedergelassenen Bereich entgegenwirken können. Vor dem Anspruch, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu garantieren, ist dies zur Sicherung der Daseinsvorsorge in der Gesundheitsversorgung unerlässlich“, erklärte Gaß. 

Für die Krankenhäuser stehe außer Frage, dass ein Fokus der Krankenhauspolitik auf der Bekämpfung des Fachkräftemangels liegen müsse. „Die Pandemie habe deutlich aufgezeigt, dass das Nadelöhr immer das Personal sei. Wir brauchen eine bedarfsgerechte Personalausstattung und attraktive Arbeitsplätze. Die Personalgewinnung, auch im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftszweigen, wird im Vordergrund stehen“, so Gaß. Dazu brauche es ein attraktives und abwechslungsreiches Arbeitsumfeld und gute Karrierechancen. „Wir müssen unser Personal von Bürokratie entlasten und damit Zeit für die Patientenversorgung gewinnen. Zudem muss es Krankenhäusern möglich sein, Personal flexibel einzusetzen. Gleichzeitig müssen die Beschäftigten sicher sein, dass sie über eine ausreichende und bedarfsgerechte Zahl von Kolleginnen und Kollegen verfügen. Und nicht zuletzt brauchen wir eine auskömmliche, wettbewerbsgerechte Bezahlung des Personals. Das muss schon während der Ausbildung der Fall sein. Dazu müssen aber auch die Finanzmittel den Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden, das heißt, die Tarife in allen Berufsgruppen müssen vollständig refinanziert werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.

Maßgeblich werde sein, dass die Finanzierung der Krankenhäuser auf sichere Füße gestellt werde. Dazu gehörten eine auskömmliche Investitionsfinanzierung und Anpassungen im DRG-System. Der kalte Strukturwandel und die damit verbundenen Insolvenzen hätten gezeigt, dass das aktuelle Finanzierungssystem seiner Aufgabe nicht mehr gerecht werde, die gesundheitliche Daseinsvorsorge zu sichern. Bei der Investitionsfinanzierung müssten die Länder ihren Aufgaben endlich nachkommen. Gleichzeitig sollt der Bund durch Sonderprogramme die Investitionskostenfinanzierung unterstützen. Ein zukunftsfähiges Vergütungssystem müsse die Vorhaltung von bedarfsnotwendigen Versorgungsangeboten stärker als bisher berücksichtigen. Die ambulanten Leistungen der Krankenhäuser, insbesondere das ambulante Operieren, müssen entsprechend ihrer Komplexität und den dahinter liegenden Kostenstrukturen vergütet werden.

Unabdingbar sei es, auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein. Dafür müsse der Gesetzgeber zeitnah wesentliche Vorkehrungen treffen. 





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