München. Ein bundesweit einzigartiges, vor 30 Jahren begonnenes Projekt steht vor dem Aus: Die Behandlung hirngeschädigter Patienten im Klinikum Bogenhausen auch in der langwierigen Reha-Phase. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung. Die Krankenkassen wollen demnach diese Behandlung nicht mehr bezahlen, in die verschiedene Fachrichtungen eingebunden sind und die von der Intensiv-Therapie, Früh- und Langzeitrehabilitation alle wichtigen Behandlungsstationen umfasst. Mit dem Modellprojekt stehe damit auch die Klinik für Neuropsychologie vor dem Ende.
Zum Ende des Jahres, so habe es die Städtische Klinikum GmbH (StKM) mitgeteilt, werde die Neuropsychologie "auf Basis des vom Stadtrat beschlossenen Sanierungsgutachtens für das Städtische Klinikum im Neurologischen Zentrum des Klinikums Bogenhausen in reduziertem Umfang integriert bestehen bleiben".
Im vergangenen Jahr hätten die Kassen angekündigt, dass sie die Reha in der Akutklinik nicht mehr bezahlen wollten – auch unter dem Hinweis dass Rehabilitationen normaler Weise von den Berufsgenossenschaften oder der Rentenversicherung finanziert würde.
Richtig sei, so heißt es in dem Beitrag, dass die Bogenhausener Neuro-Spezialisten ihre Patienten aufwendiger und intensiver versorgten, als das in manchen Reha-Einrichtungen der Fall sei. Offenbar hat jemand aus der Geschäftsführung auch „unter der Hand“ gesagt, dass der Vorteil der Methode bisher nicht bewiesen sei. Der Modellversuch habe zudem in 30 Jahren keine Nachahmer in Deutschland gefunden.