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Hygiene im OP

Frankfurt. Frankfurter Forscher des Zentrums für Gesundheitswirtschaft an der Frankfurt University of Applied Science (Fachhochschul) haben 1700 Pflegekräfte zur Einhaltung von Hygienevorschriften und zur Arbeitsbelastung in deutschen Operationssälen befragt. Ergebnis der Studie: Die Risiken für Patienten im OP sind in den vergangenen beiden Jahren gestiegen sind. Besonders schlecht schnitten in der Untersuchung Häuser in privater Trägerschaft ab.
Alle zwei Jahre befragen die Wissenschaftler für das OP-Barometer bundesweit Anästhesie- und OP-Pflegekräfte. 47 Prozent der Befragten gaben an, dass in den vergangenen zwei Jahren die Patientengefährdung im Operationssaal gestiegen ist. Bei den Kliniken in privater Trägerschaft sahen mit 63 Prozent noch deutlich mehr Mitarbeiter eine wachsende Gefährdung ihrer Patienten im OP.


Bei der Einhaltung von Hygienerichtlinien schneiden die Privaten allerdings mit 70 Prozent besser ab als der Durchschnitt (60 Prozent). Die Sterilgutversorgung wird nur von 53 Prozent als eher gut angesehen. Die Studie zeigt aber auch erhebliche Qualitätsunterschiede hinsichtlich Personal, Organisation und Hygiene zwischen den Krankenhäusern.
Im Jahr 2011 waren noch 71 Prozent der Befragten mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden- inzwischen sind es nur noch 64 Prozent, bei privaten Trägern nur noch 56 Prozent. Die Arbeitsbelastung habe zugenommen, befanden drei von vier Befragten – bei privaten Trägern fanden das: 82 Prozent. Anerkennung durch Geschäftsleitung und Ärzte sei selten. 2011 gaben noch 68 Prozent an, dass ihre Arbeit von den Ärzten wertschätzt werde. Im vorigen Jahr waren es nur noch 52 Prozent, bei den privaten Trägern 42 Prozent. Von der Geschäftsleitung fühlen sich nur ganze 27 Prozent der Befragten anerkannt.
Es fehle an ausreichendem Pflegepersonal, meinten 30 Prozent der Befragten, bei den Privaten waren dies 23 Prozent.
Alarmierend, dass sich offenbar 38 Prozent der Studienteilnehmer nicht noch einmal für seinen Beruf entscheiden würden. Bei 19 Prozent war es nicht der Beruf, sondern die Klinik, die sie „abwählen“ würden. 43 Prozent würden sowohl Beruf als auch Arbeitgeber wieder wählen – 2011 waren das noch 47 47 Prozent.
Was ärgert besonders? Hauptfaktor ist das Gehalt (90 Prozent), es folgen die fehlende Anerkennung (78 Prozent) und schlechte OP-Organisation (49 Prozent).
Die Realität in deutschen Kliniken sei vermutlich noch negativer, als es das OP-Barometer zeigt, denn Teilnehmer aus Häusern in privater Trägerschaft waren in der Studie mit nur 3 Prozent stark unterrepräsentiert – und private schnitten insgesamt deutlich schlechter in der Befragung ab.





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