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Berlin. Trotz vielfacher Kritik hat das Bundeskabinett am13. Januar den Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe beschlossen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig haben den Entwurf des Pflegeberufsgesetzes anschließend in der Bundespressekonferenz vorgestellt

Hermann Gröhe erklärte dazu u.a., der Zukunftsberuf Pflege werde damit jetzt noch attraktiver. „Mit der neuen Pflegeausbildung machen wir unsere Pflegekräfte fit für die veränderten Anforderungen in der Pflege: Pflegekräfte müssen in Altenheimen zunehmend auch mehrfach und chronisch Kranke versorgen. Und eine Pflegekraft im Krankenhaus braucht Kenntnisse in der Versorgung Demenzkranker. Gleichzeitig bekommen Pflegefachfrauen und -männer künftig mehr Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Das nutzt allen: den Pflegekräften wie den Pflegebedürftigen."

Berlin. Die Reform der Ausbildung in den Pflegeberufen bleibt nach Auffassung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) mit vielen Unsicherheiten behaftet. Vor allem die Frage der Finanzierung der Ausbildung sei nicht hinreichend geklärt. Die Umstellung auf Finanzierungspauschalen nehme keine Rücksicht auf die individuellen Kosten in den Häusern und Schulen. Das könne Ausbildungsstätten und damit Ausbildungsplätze gefährden. „Wir brauchen die individuellen Kostenverhandlungen als gleichberechtigte Option", so DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.

Düsseldorf. NRW-Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens (Grüne) fordert dagegen, die vielfältigen Warnungen aus der Fachszene ernst zu nehmen, das übereilte Reformvorhaben anzuhalten und zuerst eine Risikofolgenabschätzung vorzunehmen.

Steffens: „Der Bund setzt gerade die gute pflegerische Versorgung in unserem Land aufs Spiel.“ Es werde versucht, ein Gesetz im Eilverfahren ohne Rücksicht auf Verluste durchzupeitschen. Das sei grob fahrlässig. So drohe der Ausstieg zahlreicher Betriebe aus der Ausbildung. Gröhe und Schwesig müssten ihr übereiltes und gefährdendes Reformvorhaben stoppen. Zunächst sei eine Risikofolgenabschätzung notwendig sowie dann Lösungen, um drohende massive negative Folgen für die pflegerische Versorgung in Deutschland abzuwenden.

Dortmund. "Pflegebedürftige und Pflegepersonal leiden seit langem unter dem akuten Pflegenotstand. Mit dem Pflegeberufsgesetz schafft die Bundesregierung keine Abhilfe. Sie verstrickt sich stattdessen in eine praxisferne und ideologische Debatte. Das bringt keine zusätzlichen Altenpfleger ans Bett. Bereits heute fehlen hier rund 30.000 Fachkräfte. Auch wird dieses Gesetz die Lohnunterschiede in der Pflege nicht beseitigen.“ Das erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz Eugen Brysch.

Berlin. Unter Leitung von Bundesgesundheitsminister Hermann  Gröhe  hat sich der Expertenbeirat des Innovationsausschusses konstituiert. Der Minister erklärte, nur durch eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen und Berufsgruppen könne aus einzelnen Spitzenleistungen eine überzeugende Mannschaftsleistung werden. „Deshalb wollen wir mit neuen Sektor übergreifenden Versorgungsformen Brücken zwischen den verschiedenen Versorgungsbereichen bauen. Damit stärken wir die Fähigkeit unseres Gesundheitswesens, den umfassenden Behandlungsbedürfnissen gerade älterer, chronisch- und mehrfachkranker Patienten gerecht zu werden.“ Die gute Behandlung der Patienten müsse im Mittelpunkt stehen – und nicht Fach- und Sektorengrenzen.





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